Schadstoffe in Kunststoff

Gefahrenquelle Kunststoff

Kunststoff ist ein äußerst vielseitiges Material, das aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken ist. Es ist kostengünstig und lässt sich zu fast allem verarbeiten – so werden heute elektrische und elektronische Geräte, Flaschen, Spielzeug, Lebensmittelverpackungen und vieles mehr aus Plastik hergestellt. Kunststoffe sind jedoch sehr langlebig und belasten dadurch die Umwelt. Doch auch schon bei ihrer Nutzung können sie der menschlichen Gesundheit gefährlich werden, da sie zum Teil äußerst bedenkliche Schadstoffe enthalten. Diese dünsten aus den Kunststoffgegenständen aus und gelangen in die Raumluft, den Staub oder in Lebensmittel. So gelangen die Schadstoffe in den Körper, lagern sich dort ab und können Schaden anrichten. Der Kontakt mit Schadstoffen aus Kunststoff beginnt heutzutage meist bereits im Kindesalter.

Ist Plastikspielzeug schädlich?

In Spielzeug aus Kunststoff können zahlreiche Schadstoffe verborgen sein.
Obwohl besonders Kinder vor schädlichen Einflüssen geschützt werden sollten, enthält eine erschreckend hohe Anzahl an Plastikspielzeug  gefährliche Schadstoffe.

Beim Spielen kommen Kinder täglich mit ihnen in Verbindung und nehmen sie über die Atmung, den Mund oder die Haut auf. Untersuchungen haben gezeigt, dass manche Schadstoffe im Blut von Kindern bereits nachgewiesen werden können.1

 


Plastikspielzeug kann schädlich sein, da es oftmals z.B. Weichmacher oder Schwermetalle enthält.
Weichmacher werden sprödem Plastik beigesetzt, um dessen Verwendbarkeit und Handhabbarkeit zu verbessern. Ihre hormonähnliche Wirkweise hat jedoch schon in geringen Dosen eine Auswirkung auf das Hormonsystem des Menschen. Einige gelten zusätzlich auch als krebsauslösend und erbgutverändernd.

In Tests wurden in Plastikspielzeug u.a. polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffverbindungen (PAK) gefunden sowie Phthalate, die mit der Zeit in die Raumluft ausdünsten.

 

Toxische Schwermetalle können sich in Metallteilen, Farben und auch in Kunststoffen befinden. Häufig spielen Blei und Cadmium eine Rolle.2 Cadmium kann die Nieren und Knochen schädigen. Blei führt unter Umständen bereits in geringen Mengen zu Hirn- und Nervenschäden und kann die Intelligenz und Aufmerksamkeitsleistung beeinträchtigen.

Um ihre Kinder nicht der schädlichen Wirkung von Plastikspielzeug auszusetzen, greifen viele Eltern auf Holzspielzeug zurück. Dies ist jedoch nicht zu empfehlen, da Holzspielzeug sogar noch stärker mit Schadstoffen belastet ist. Trotzdem gibt es einige Punkte, die man beim Spielzeugkauf beachten kann:

  • Ein auffälliger Geruch deutet darauf hin, dass aus dem Spielzeug Schadstoffe ausdampfen.
  • Für Kleinkinder sollten Puppen aus Stoff bevorzugt werden.
  • Auf aussagekräftige Prüfsiegel, wie Ökotest oder TÜV, achten.
  • Spielzeug-Beigaben in Kinderzeitschriften, Billigprodukte und Spielzeug aus Weichkunststoff meiden, da diese besonders häufig und stark belastet sind.


Flammschutzmittel in Computern und Fernsehern

In Spielzeug finden sich neben den oben genannten Substanzen oft auch bromierte Flammschutzmittel. Wie der Name schon sagt, dienen Flammschutzmittel dazu, die Entzündung brennbarer Materialien zu verzögern und die Ausbreitung der Flammen zu verlangsamen. Da sie günstig sind und sich leicht mit Kunststoffen kombinieren lassen, werden sie vielen Produkten zugesetzt.

Schadstoffe befinden sich auch in Computern oder Fernsehern.Neben Spielzeug finden sich bromierte Flammschutzmittel vor allem auch in Computern, Fernsehern und anderen Elektrogeräten für den Hausgebrauch.
Ohne den Zusatz dieser Mittel würden sie beim Kontakt mit einer Zündquelle in kürzester Zeit lichterloh brennen.
Daher hat der Zusatz von Flammschutzmittel in leicht brennbare Materialien wie Computergehäuse durchaus seine Berechtigung.

 Nicht nur im Brandfall entfalten jedoch viele Flammschutzmittel in Computern und anderen Geräten eine giftige Wirkung. Teilweise ist die Giftwirkung der unterschiedlichen Stoffe auf die Umwelt und die menschliche Gesundheit noch nicht hinreichend untersucht.

Die gängigsten Flammschutzmittel Decabromdiphenylether (DecaBDE), Tetrabrombisphenol A (TBBPA) und Hexabromcyclododecan (HBCD) reichern sich jedoch alle in Lebewesen an und sind schwer abbaubar. Die Stoffe gelangen hauptsächlich über die Nahrung, aber auch über die Atemluft und Hausstäube in den Organismus.

Gerade, da man nicht weiß, welche langfristige Wirkung Flammschutzmittel im menschlichen Körper haben, fordern bereits seit Jahren unterschiedliche Stellen (darunter Greenpeace und das Umweltbundesamt) die Verwendung von Alternativstoffen. Da sich Menschen mit immer mehr Elektrogeräten, wie Fernsehergeräten und Computern, umgeben, werden immer wieder messbare Konzentrationen von abgelagerten Flammschutzmitteln im Menschen gefunden.3

Weichmacher in PVC-Böden

Problematisch sind auch Weichmacher, die für PVC-Böden verwendet werden bzw. wurden. Sie werden dem Material zugesetzt, um es weich, biegsam und dehnbar zu machen.

In PVC findet sich vorwiegend der Weichmacher Di(2-ethylhexyl)phthalat (DEHP). Der Stoff gilt als frucht- und fruchtbarkeitsschädigend und wird deswegen seit Ende der 1990er Jahren von der Industrie immer mehr von Ersatzstoffen abgelöst.4 Trotzdem bestehen Böden aus PVC teilweise bis zu einer Konzentration von 50% der Gesamtmasse aus Weichmachern (Phthalate). 

Auch zahlreiche andere Objekte, die sich in Haushalten finden, enthalten weichmachende Stoffe. Dies können z.B. Fenster- und Türdichtungen, Elektrokabel, phathalathaltige Kleber und Farben sowie Duscheinlagen und -vorhänge sein.

Da die giftigen Substanzen nicht chemisch im Kunststoff gebunden sind, können sie daraus auch wieder entweichen. Auf diesem Wege gelangen sie in Hausstäube und die Raumluft. Somit gelangen sie in den menschlichen Körper und können einen negativen Einfluss auf seine Gesundheit haben.

Die Anzahl von Kindern, die an Allergien leiden, hat in den letzten dreißig Jahren deutlich zugenommen. In einer schwedischen Studie5 wurde vor einigen Jahren ein Zusammenhang zwischen allergischen Symptomen von Kindern und der Konzentration von Phthalaten im Elternhaus hergestellt.

Ob die Raumluft und der Staub in Ihrem Haushalt mit Weichmachern, Flammschutzmitteln oder anderen Schadstoffen belastet sind, können Sie mit einem Raumlufttest herausfinden.

 

Je nachdem, auf welche Schadstoffe Sie untersuchen möchten, stehen Ihnen unterschiedliche Analysepakete zur Verfügung. Je nach Paket ist es möglich, direkt den Hausstaub auf Schadstoffe zu untersuchen. Somit erhalten Sie Gewissheit darüber, ob Sie und vor allem auch Ihre Kinder belastete Luft einatmen und über den Hausstaub Wohnraumgifte aufnehmen.


Quellen:

1 BUND: Achtung Plastik!
2 Bundesamt für Risikobewertung: Blei und Cadmium gehören nicht in Spielzeug
3 BMU: Bromierte Flammschutzmittel
4 Umweltbundesamt: Weichmacher
5 PMC: Environ Health Perspect, 2004 Oct; 112(14): 1393–1397

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Schadstoffe in Kunststoff

Gefahrenquelle Kunststoff

Kunststoff ist ein äußerst vielseitiges Material, das aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken ist. Es ist kostengünstig und lässt sich zu fast allem verarbeiten – so werden heute elektrische und elektronische Geräte, Flaschen, Spielzeug, Lebensmittelverpackungen und vieles mehr aus Plastik hergestellt. Kunststoffe sind jedoch sehr langlebig und belasten dadurch die Umwelt. Doch auch schon bei ihrer Nutzung können sie der menschlichen Gesundheit gefährlich werden, da sie zum Teil äußerst bedenkliche Schadstoffe enthalten. Diese dünsten aus den Kunststoffgegenständen aus und gelangen in die Raumluft, den Staub oder in Lebensmittel. So gelangen die Schadstoffe in den Körper, lagern sich dort ab und können Schaden anrichten. Der Kontakt mit Schadstoffen aus Kunststoff beginnt heutzutage meist bereits im Kindesalter.

Ist Plastikspielzeug schädlich?

In Spielzeug aus Kunststoff können zahlreiche Schadstoffe verborgen sein.
Obwohl besonders Kinder vor schädlichen Einflüssen geschützt werden sollten, enthält eine erschreckend hohe Anzahl an Plastikspielzeug  gefährliche Schadstoffe.

Beim Spielen kommen Kinder täglich mit ihnen in Verbindung und nehmen sie über die Atmung, den Mund oder die Haut auf. Untersuchungen haben gezeigt, dass manche Schadstoffe im Blut von Kindern bereits nachgewiesen werden können.1

 


Plastikspielzeug kann schädlich sein, da es oftmals z.B. Weichmacher oder Schwermetalle enthält.
Weichmacher werden sprödem Plastik beigesetzt, um dessen Verwendbarkeit und Handhabbarkeit zu verbessern. Ihre hormonähnliche Wirkweise hat jedoch schon in geringen Dosen eine Auswirkung auf das Hormonsystem des Menschen. Einige gelten zusätzlich auch als krebsauslösend und erbgutverändernd.

In Tests wurden in Plastikspielzeug u.a. polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffverbindungen (PAK) gefunden sowie Phthalate, die mit der Zeit in die Raumluft ausdünsten.

 

Toxische Schwermetalle können sich in Metallteilen, Farben und auch in Kunststoffen befinden. Häufig spielen Blei und Cadmium eine Rolle.2 Cadmium kann die Nieren und Knochen schädigen. Blei führt unter Umständen bereits in geringen Mengen zu Hirn- und Nervenschäden und kann die Intelligenz und Aufmerksamkeitsleistung beeinträchtigen.

Um ihre Kinder nicht der schädlichen Wirkung von Plastikspielzeug auszusetzen, greifen viele Eltern auf Holzspielzeug zurück. Dies ist jedoch nicht zu empfehlen, da Holzspielzeug sogar noch stärker mit Schadstoffen belastet ist. Trotzdem gibt es einige Punkte, die man beim Spielzeugkauf beachten kann:

  • Ein auffälliger Geruch deutet darauf hin, dass aus dem Spielzeug Schadstoffe ausdampfen.
  • Für Kleinkinder sollten Puppen aus Stoff bevorzugt werden.
  • Auf aussagekräftige Prüfsiegel, wie Ökotest oder TÜV, achten.
  • Spielzeug-Beigaben in Kinderzeitschriften, Billigprodukte und Spielzeug aus Weichkunststoff meiden, da diese besonders häufig und stark belastet sind.


Flammschutzmittel in Computern und Fernsehern

In Spielzeug finden sich neben den oben genannten Substanzen oft auch bromierte Flammschutzmittel. Wie der Name schon sagt, dienen Flammschutzmittel dazu, die Entzündung brennbarer Materialien zu verzögern und die Ausbreitung der Flammen zu verlangsamen. Da sie günstig sind und sich leicht mit Kunststoffen kombinieren lassen, werden sie vielen Produkten zugesetzt.

Schadstoffe befinden sich auch in Computern oder Fernsehern.Neben Spielzeug finden sich bromierte Flammschutzmittel vor allem auch in Computern, Fernsehern und anderen Elektrogeräten für den Hausgebrauch.
Ohne den Zusatz dieser Mittel würden sie beim Kontakt mit einer Zündquelle in kürzester Zeit lichterloh brennen.
Daher hat der Zusatz von Flammschutzmittel in leicht brennbare Materialien wie Computergehäuse durchaus seine Berechtigung.

 Nicht nur im Brandfall entfalten jedoch viele Flammschutzmittel in Computern und anderen Geräten eine giftige Wirkung. Teilweise ist die Giftwirkung der unterschiedlichen Stoffe auf die Umwelt und die menschliche Gesundheit noch nicht hinreichend untersucht.

Die gängigsten Flammschutzmittel Decabromdiphenylether (DecaBDE), Tetrabrombisphenol A (TBBPA) und Hexabromcyclododecan (HBCD) reichern sich jedoch alle in Lebewesen an und sind schwer abbaubar. Die Stoffe gelangen hauptsächlich über die Nahrung, aber auch über die Atemluft und Hausstäube in den Organismus.

Gerade, da man nicht weiß, welche langfristige Wirkung Flammschutzmittel im menschlichen Körper haben, fordern bereits seit Jahren unterschiedliche Stellen (darunter Greenpeace und das Umweltbundesamt) die Verwendung von Alternativstoffen. Da sich Menschen mit immer mehr Elektrogeräten, wie Fernsehergeräten und Computern, umgeben, werden immer wieder messbare Konzentrationen von abgelagerten Flammschutzmitteln im Menschen gefunden.3

Weichmacher in PVC-Böden

Problematisch sind auch Weichmacher, die für PVC-Böden verwendet werden bzw. wurden. Sie werden dem Material zugesetzt, um es weich, biegsam und dehnbar zu machen.

In PVC findet sich vorwiegend der Weichmacher Di(2-ethylhexyl)phthalat (DEHP). Der Stoff gilt als frucht- und fruchtbarkeitsschädigend und wird deswegen seit Ende der 1990er Jahren von der Industrie immer mehr von Ersatzstoffen abgelöst.4 Trotzdem bestehen Böden aus PVC teilweise bis zu einer Konzentration von 50% der Gesamtmasse aus Weichmachern (Phthalate). 

Auch zahlreiche andere Objekte, die sich in Haushalten finden, enthalten weichmachende Stoffe. Dies können z.B. Fenster- und Türdichtungen, Elektrokabel, phathalathaltige Kleber und Farben sowie Duscheinlagen und -vorhänge sein.

Da die giftigen Substanzen nicht chemisch im Kunststoff gebunden sind, können sie daraus auch wieder entweichen. Auf diesem Wege gelangen sie in Hausstäube und die Raumluft. Somit gelangen sie in den menschlichen Körper und können einen negativen Einfluss auf seine Gesundheit haben.

Die Anzahl von Kindern, die an Allergien leiden, hat in den letzten dreißig Jahren deutlich zugenommen. In einer schwedischen Studie5 wurde vor einigen Jahren ein Zusammenhang zwischen allergischen Symptomen von Kindern und der Konzentration von Phthalaten im Elternhaus hergestellt.

Ob die Raumluft und der Staub in Ihrem Haushalt mit Weichmachern, Flammschutzmitteln oder anderen Schadstoffen belastet sind, können Sie mit einem Raumlufttest herausfinden.

 

Je nachdem, auf welche Schadstoffe Sie untersuchen möchten, stehen Ihnen unterschiedliche Analysepakete zur Verfügung. Je nach Paket ist es möglich, direkt den Hausstaub auf Schadstoffe zu untersuchen. Somit erhalten Sie Gewissheit darüber, ob Sie und vor allem auch Ihre Kinder belastete Luft einatmen und über den Hausstaub Wohnraumgifte aufnehmen.


Quellen:

1 BUND: Achtung Plastik!
2 Bundesamt für Risikobewertung: Blei und Cadmium gehören nicht in Spielzeug
3 BMU: Bromierte Flammschutzmittel
4 Umweltbundesamt: Weichmacher
5 PMC: Environ Health Perspect, 2004 Oct; 112(14): 1393–1397

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