Wohnzimmer Wohngift
Im heimischen Wohnzimmer werden Wohngifte nur selten vermutet. Allerdings können unter anderem aus Fußböden, Farben und Einrichtungsgegenständen gefährliche Wohngifte entweichen.
Die tägliche Verweildauer im Wohnzimmer beträgt im Durchschnitt über 3 Stunden. Deshalb wirken Wohngifte dort besonders lange auf den Körper ein. Eine Raumluftmessung kann Wohngifte sicher aufspüren.
Welche Wohngifte lauern im Wohnzimmer?
Eine häufige Quelle von Wohngiften im Wohnzimmer sind Möbel. Möbel können schädliches Formaldehyd und Diisocyanate ausdünsten. Besonders billige Ledermöbel sind oft hoch mit Azofarben, Chrom(VI)-Verbindungen und PCP belastet.
Bei Raumluftanalysen in Wohnzimmern zeigen sich vielfach auch Belastungen mit Weichmachern wie PCB und Butylbenzylphthalat.
Weichmacher können theoretisch aus allen Gegenständen und Einrichtungsgegenständen aus Kunststoff entweichen. Hohe Konzentrationen von Weichmachern werden oft von PVC-Fußböden abgegeben.
Viele Farben und Lacke dünsten besonders in den ersten Tagen nach der Verarbeitung flüchtige organische Verbindungen (VOCs) aus. Besonders in Altbauten können im Wohnzimmer auch Wohngifte aus Holzschutzmitteln wie DDT und Lindan zur Gesundheitsgefahr werden. Aus einigen Klebstoffen oder Dichtungen entweichen mitunter auch polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAKs).
In Raucherhaushalten zeigen Raumluftmessungen teilweise sehr hohe Konzentrationen unterschiedlichster Schadstoffe (Arsen, Blei, Benzol etc.)[1]. Auch offene Öfen und Kamine können Schadstoffe und Feinstaub in Innenräumen freisetzen.
Wohnzimmer mit Wohngiften belastet? Welche Gesundheitsschäden drohen?
Die möglichen Gesundheitsschäden durch Wohngifte hängen stark davon ab, ob eine kurzfristige oder langfristige Exposition bestanden hat oder besteht. So verursacht eine über wenige Tage bestehende Belastung durch VOCs (nach zum Beispiel Renovierungsarbeiten) meist „nur“ Beschwerden wie Kopfschmerzen, Augenbrennen oder Unwohlsein.
Bleibende Schäden entstehen häufig erst durch eine chronische Belastung und die Anreicherung im menschlichen Körper (besonders im Fettgewebe). So kann eine chronische Belastung mit Lindan, DDT oder PAKs zu schweren Nerven- und Organschäden und sogar Krebs führen.
Wohnzimmer, die mit Wohngiften kontaminiert sind, können auch für ungeborene Kinder zu Gefahr werden, da viele Schadstoffe die Plazentaschranke überwinden. Zu diesen Schadstoffen gehören auch Weichmacher, die bei Erwachsenen und Kindern das Risiko für Allergien und Neurodermitis erhöhen.
Bei Föten wurden auch Fehlbildungen der Geschlechtsorgane durch Weichmacher beobachtet.[2]
Eine Raumluftmessung spürt Wohngifte im Wohnzimmer sicher auf
Viele Wohngifte im Wohnzimmer werden in niedrigen Konzentrationen oft nicht über den Geruchssinn wahrgenommen. Eine Raumluftmessung spürt dagegen auch Konzentrationen von Wohngiften im Wohnzimmer auf, die erst bei einer langfristigen Exposition zu Gesundheitsschäden führen können.
✔ Eine Raumluftmessung gibt unter anderem auch darüber Auskunft, ob Sanierungsarbeiten an alten Holzkonstruktionen aus gesundheitlichen Gründen angebracht wären.
Referenzen für Wohngift Wohnzimmer:
[1] Ärzte Zeitung, „Die Risiken von Passivrauchen werden weiter unterschätzt...“
[2] Greenpeace, „Gefährliche Chemikalien im Nabelschnurblut“