Formaldehyd in der Raumluft
Was ist Formaldehyd eigentlich?
➥ Formaldehyd, auch Methanal, und als wässrige Lösung Formalin genannt, ist ein farbloses und sehr gut wasserlösliches Gas.
➥ Der Formaldehyd Geruch ist stechend, sodass ihn Mensch und Tier bereits in geringen Mengen wahrnehmen.
➥ Formaldehyd in der Raumluft ist äußerst reaktionsfreudig und wird von vielen Behörden als Luftschadstoff eingestuft.
➥ Trotz seiner gesundheitsgefährdenden Wirkung ist diese Carbonylverbindung noch in diversen Produkten des täglichen Lebens enthalten. Seine schädliche Wirkung beginnt bereits unterhalb der Geruchsschwelle.
Wo kommt Formaldehyd am häufigsten vor?
Formaldehyd entsteht bei der Oxidation von Kohlenwasserstoffen und als direkte Emission bei Verbrennungsvorgängen. Daher ist es zum Beispiel in Abgasen von Kraftfahrzeugen enthalten. Je nach verwendetem Treibstoff variiert die ausgestoßene Menge.
Viel häufiger findet man Formaldehyd jedoch in der Raumluft, wo es von anthropogenen (= von Menschen verursachten) Quellen abgesondert wird.
Die Belastung lässt sich am einfachsten reduzieren, wenn im Haushalt keine formaldehydhaltigen Stoffe mehr benutzt werden. Voraussetzung hierfür ist eine europaweit einheitliche Deklaration, die Verbraucher über die Möglichkeit des Schadstoffausstoßes informiert.
Formaldehyd in der Raumluft ist giftig
Länderübergreifende Verbote für Formaldehyd in der Raumluft gibt es nicht. Behörden verweisen lediglich auf Richtwerte.
➥ So gibt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) eine tolerierbare Konzentration von 124 µg/m³ Luft an.
➥ Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt einen Richtwert von 0,1 mg/m³ Luft. Bei dieser Konzentration von Formaldehyd in der Raumluft besteht ihrer Auffassung nach keine Gefahr für die Gesundheit.
➥ Nach der EU-Verordnung 605 aus dem Jahr 2014 gilt Formaldehyd als krebserregend (Kategorie 1B = die karzinogene Wirkung wurde im Tierversuch nachgewiesen) und mutagen (Kategorie 2B), verändert also das Erbgut. Auch dies konnten Wissenschaftler im Tierversuch nachweisen. Seit April 2015 ist diese Einstufung bindend.
Vor allem in Innenräumen gefährdet das Gas die Gesundheit. Wie schädlich Formaldehyd in der Raumluft für jeden Einzelnen ist, hängt von seiner Konzentration und der individuellen Konstitution ab.
Welche Formaldehydquellen gibt es in Innenräumen?
Nach wie vor wird Formaldehyd in großen Mengen produziert und ist in Produkten des täglichen Gebrauchs enthalten. Aufgrund seiner zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten kommt es relativ häufig in Baustoffen und Werkstoffen für die Innenraumausstattung vor. Mit Abstand die größte Belastungsquelle sind Textilien und Holzwerkstoffe, die mit Formaldehydharzen verleimt wurden.
Nicht nur Holzwerkstoffe, auch Dämmschäume, Glaswolle, textile Bodenbeläge, Lacke, Farben und Kosmetika enthalten Formaldehyd. In den 1970er Jahren war die Freisetzung aus Spanplatten und verleimten Holzwerkstoffen in Kindertagesstätten und Schulen ein dominantes Thema in der Presse. Auch Holzspielzeug kann erhebliche Mengen des schädlichen Gases freisetzen. Immer wieder stellt Stiftung Warentest hohe Formaldehydbelastungen bei Spielzeug aus China fest.
Die Freisetzung des Gases wird durch höhere Temperaturen und Feuchtigkeit begünstigt. Selbst behandelte Spezialpapiere können Formaldehyd in die Raumluft absondern. Erwärmtes Rohholz in Saunen kann ebenfalls Formaldehyd freisetzen. Es ist sogar möglich, dass es aus brennenden Kerzen austritt.
Richtwerte für Formaldehyd: Was ist noch erlaubt?
Obwohl eine Gesundheitsgefährdung nachgewiesen werden konnte, ist Formaldehyd weiterhin in vielen Produkten erlaubt.
➥ Nach der Gefahrenstoffverordnung werden in Deutschland heute nur noch Spanplatten mit einer maximalen Konzentration von 0,1 ppm (parts per million) verkauft (Klasse E1).
➥ Als Konservierungsmittel ist der Stoff jedoch noch zugelassen. Sofern die Konzentration in Kosmetika 0,05 % überschreitet, muss dies jedoch angegeben werden.
➥ Für Mundpflegeprodukte gilt der Formaldehyd Grenzwert von maximal 0,1 %, für Nagelhärter sogar 0,5 %.
Die einzelnen Länder Europas geben unterschiedliche Empfehlungen für Formaldehyd Grenzwerte heraus. Wie gefährlich der Stoff letztendlich eingestuft wird, entscheidet die Europäische Kommission. Der Richtwert für Formaldehyd in der Raumluft beträgt in Deutschland 125 µg/m³ (das entspricht 0,1 ppm). In Österreich gilt der Richtwert von 100 µg/m³, bei Kurzzeitbelastung jedoch nur 10 µg pro Jahr.
Symptome durch Formaldehyd: Wie zeigt sich eine Belastung im Körper?
Ist Formaldehyd in Innenräumen vorhanden, nimmt es der Mensch durch die Atmung und über seine Haut auf. Der Schadstoff kann auch über den Magen-Darm-Trakt in den Körper gelangen, beispielsweise dann, wenn Kinder belastetes Spielzeug in den Mund nehmen.
Formaldehyd wirkt direkt auf die der Luft ausgesetzten Gewebe. Die Schleimhäute in Mund, Nase und Rachen resorbieren das Gas besonders schnell. Nur ein geringer Teil gelangt jedoch in die tiefen Bronchien. Bei kurzzeitiger Belastung kommt es zu Reizungen der Augen und Atemwege mit Hustenanfällen, Tränenfluss sowie Kopf- und Ohrenschmerzen. Einige Betroffene klagen über Übelkeit und Erbrechen, Nervosität, Schlafstörungen und Stressanfälligkeit. Bei Hautkontakt kann es auch zu einer Formaldehyd Allergie kommen.
Ferner steht der Stoff in Verdacht, Asthma zu erzeugen. Mit zunehmender Konzentration von Formaldehyd in der Raumluft verstärken sich die Beschwerden.
Werden die Atemwege ständig gereizt, bilden sich chronische Symptome aus, sodass zum Beispiel die Anfälligkeit gegenüber Pollen und Schimmelpilzen steigt. Betroffene klagen auch über Konzentrationsstörungen, innerer Unruhe, Übelkeit, Durchfall mit Erbrechen und psychosomatische Beeinträchtigungen. Langzeitschäden an Leber, Lunge und Nieren wurden ebenfalls beobachtet.
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Zum Weiterlesen:
Umweltbundesamt "Formaldehyd"
Bundesinstitut für Risikobewertung "Krebserregende Wirkung von eingeatmetem Formaldehyd hinreichend belegt"
Fachportal Innenraumluft NRW "Formaldehyd"
Innenraumluftanalytik "Bewertung der Innenraumluft: Formaldehyd"